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Magazin 2017
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Mit krimineller Energie und Raffinesse wird immer wie-
der versucht, sich am Eigentum anderer zu bereichern.
Daher stellen wir Ihnen hier einige der Methoden vor, da-
mit Sie sich besser schützen können.
Mit dem „Enkeltrick“ behauptet in der Regel ein männli-
cher oder weiblicher Anrufer, dass er/sie ein enger Ange-
höriger ist, der in einem Notfall dringend finanzielle Un-
terstützung benötigt, und zwar jetzt gleich. Die Geschichte
wird als große Katastrophe, Unfall oder gar Entführung
ausgeschmückt, um das daraus resultierende Erschre-
cken zu einer möglichst schnellen Geldübergabe an einen
Boten zu erreichen. Hier rät die Polizei zum sofortigen
Abbruch des Telefonats.
Fast noch dreister ist der Versuch, sich mittels einer Täu-
schung direkten Zutritt zur Wohnung des ausgewählten
Opfers zu verschaffen. Bekannte Täter-Arbeitsweisen las-
sen sich in der Regel auf drei Grundmuster zurückführen:
Vortäuschen einer Notlage, die eine Hilfeleistung oder
Unterstützung in der Wohnung des Opfers erfordert.
Vortäuschen einer offiziellen Funktion, die den Täter
vermeintlich zum Betreten der Wohnung berechtigt.
Vortäuschen einer persönlichen Beziehung zum Opfer,
die zwangsläufig die Einladung zum Betreten der Woh-
nung nach sich zieht.
Als Opfer werden gerne ältere Menschen bevorzugt, weil
diese ggf. durch Nachlassen von Seh- und Hörfähigkeit
leichter zu überzeugen sind. Als gern eingesetzte Ma-
schen gelten:
Der Glas-Wasser-Trick:
Wegen Übelkeit, Schwanger-
schaft oder erforderlicher Tabletteneinnahme wird ein
Glas Wasser erbeten.
Der Papier-/Bleistift-Trick:
Dem angeblich nicht an-
getroffenen Freund in der Nachbarschaft soll eine Nach-
richt hinterlassen werden.
Der Blumen-/Geschenk-Abgabe-Trick:
Für einen an-
geblich nicht angetroffenen Freund in der Nachbarschaft
sollen Blumen oder ein Geschenk aufbewahrt werden.
Mit weiteren vorgetäuschten Notlagen
wie dem
Einfangen eines entlaufenen Haustiers, der erforderli-
chen Benutzung des Telefons wegen eines Unfalls oder
auch dem Füttern/Wickeln eines Babys wird sich auch
gern der Zutritt in die Wohnung erschwindelt.
Besonders infam ist jedoch die
Tarnung als Handwer-
ker von Elektrizitäts-/Gas- oder Wasserwerken,
Kirche, Versicherung, Polizei, Post oder Sozialamt,
teilweise sogar mit vorheriger telefonischer Ankündigung.
Deshalb:
Seien Sie kritisch und lassen Sie sich einen
Ausweis zeigen. Fragen Sie lieber einmal mehr auch bei
uns nach, ob alles seine Richtigkeit hat, bevor Sie jeman-
den in Ihre Wohnung lassen. Und sollten Sie tatsächlich
Opfer eines Trickbetruges geworden sein, melden Sie
dies bitte der örtlichen Polizeidienststelle.
Trickbetrügern nicht auf den Leim gehen
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